Adressen als Firmennamen – Immer wieder zum Wundern

Gerade bin ich wieder darüber gestolpert. Adressen als Geschäftsnamen:

Adressen als Geschäftsnamen - Beispiele zur Illustration
Adressen als mögliche Firmennamen, mit Straßenbasis

Was soll das?

Warum macht man so etwas für ein Architekturbüro, einen Designladen oder sogar ein Café? Natürlich sage ich immer, jetzt warten Sie mal mit weltweit, wenn ein Neugeschäfteröffner anfragt und schon im Geiste den Erdball erobert hat.

Aber muss man sich denn im anderen Extrem wirklich auf eine Hausnummer in einer Straße festlegen? Sind denn die Hausnummer und der von der Stadt vergebene Straßenname so super, dass man das ausloben muss? Und natürlich, ganz banal: Was ist beim Umzug? Da gibt es vielleicht eingeschränkte Möglichkeiten, in anderen Städten die identische Adresse zu bekommen.

Wohl dem, der einen Bahnhofstraßennamen hat. Da steht eine neue Location natürlich schon Gewehr bei Fuß, egal, wohin man geht. Auch wieder charmant.

Wer mehr zu Firmennamen lesen möchte – hier gibt es eine kleine Einführung.

Windows Phone – wäre es nach Rebranding erfolgreicher?

Vielleicht bin ich nicht der einzige, der sich diese Frage immer wieder stellt: Wäre Windows Phone, das Betriebssystem von Microsoft für Handys, unter einem anderen Namen erfolgreicher? Würden Windows Smartphones unter anderem Label auf weniger Vorbehalte treffen? Um es ganz konkret zu formulieren: Welchen Nutzen zieht Microsoft daraus, dieses Softwareprodukt unter der Marke Windows zu vermarkten?

So etwas frage ich mich nach jedem Test, bei dem wieder festgestellt wird, dass Windows hervorragend funktioniert. Nur  kaufen will es keiner. Die Kriterien für den Kauf eines Smartphones in den letzten Jahren haben sich verschoben. Ich spiele auf die Verfügbarkeit von gefühlten 10.000.000 Apps an, damit ein Betriebssystem ernstzunehmen ist. Eigentlich kurios, dass ein Smartphone nicht fertig gekauft wird, sondern erst durch die persönliche Konfiguration zum fertigen Produkt wird. Wobei die meisten individualisierten Smartphones einander am Ende dann wieder erschreckend gleichen.

Bis vor zwei Jahren hieß Windows Phone noch Windows Mobile. Eine Namensänderung, deren Hintergründe ich gerne wissen wollte. Warum wurde Mobile in Phone umbenannt, und warum läuft beides unter der Marke Windows? Ein Name, der bei manchen Menschen Erinnerungen an Patch Day, schwere Systemfehler oder Angstmacher wie Vista wachruft.

Leider wurde meine Anfrage an Microsoft mit einigen Fragen zum Thema negativ beschieden: „Microsoft hat zu dem Thema keine Informationen veröffentlicht.“ Dann soll sich einfach jeder selber etwas ausdenken.

Ich finde, es ist einige Gedanken wert, ob eine Namensänderung von Windows zu einem neuen Namen und einer neuen Marke hier sinnvoll (gewesen) wäre. Die Neugestaltung des Windows Logos für diesen Applikationsbereich deutet darauf hin, dass man bei Microsoft wohl teilweise solche Gedanken sehr gut nachvollziehen kann.

 

PS: Nie meine Intention, aber nun ganz passend zu lesen, dass Nokia die Lumias verramschen muss, da Windows Phone 7.5 nicht updatefähig auf die 8.0 Version ist.  Vielleicht war ja Windows doch die ehrlichere Variante der Markierung, und nicht das Rebranding.

 

Minor – Schokolade auf Englisch: Moll, minderwertig, unbedeutend

Wieder einmal Schokolade, aber diesmal ohne Sprechakt. Die internationale Verwendbarkeit von Namen ist ja oft thematisiert, und meist wird gewaltig aufgebauscht. So ist es in der wirklichen Welt eben kein Problem, wenn in Finnland Chips in der Megapussi Packung verkauft werden, oder die Telecom in Thailand ToT heißt. Sogar Gift-Sets von Hello Kitty oder Winnie Puh gehen in Deutschland ganz legal über die Ladentheke (Anzügliches wäre für den Disney Konzern sicher nicht so einfach mit dem Gewissen zu vereinbaren, aber Gift, das ist schon ok). Die Toleranz der Menschen ist erstaunlich groß. Oft. Nur ist sie leider schlecht kalkulierbar. Beim Phaeton waren sich alle einig, insbesondere die Presse, dass das gar nicht ginge. Naja.

Nun zu unserem Fall: Minor, eine Schweizer Schokoladenmarke, in Deutschland u.a. beim Drogeriemarkt Müller erhältlich.

Minor Schokolade - Bedeutung des Namens auf Englisch
Eine Tafel Minor Schokolade, © Werner Brandl

Da die Packung auch für englischsprachige Märkte und den Vertrieb im entsprechenden Ausland ausgelegt ist, stellt sich die Frage: Wie geht das mit diesem Namen? Denn abgesehen von „Moll“, bedeutet Minor im Englischen hauptsächlich so etwas wie „kleiner, minder, unbedeutend, schlechter, minderjährig“. Alles nicht passend für eine eher hochwertige Schokolade. Da aber das Wörterbuch nur die eine Seite der Medaille ist, fragte ich meine Kollegen aus USA und England.

Hier das Fazit aus der realen Welt: Minor wäre ein besonders geeigneter Name für ein kleines, unscheinbares oder belangloses Produkt. Die spontanen Assoziationen kreisen vor allem um Jugendliche, die noch keinen Alkohol trinken dürfen (no alcohol sold to minors). Genausowenig passend. In dieser Einschätzung sind sich Weltmacht und ehemalige Kolonialmacht übrigens sogar einig.

Interessanterweise relativiert meine amerikanische Kollegin Laurel das Ergebnis noch: Natürlich kann man in den USA, wo auch Häagen Dasz erdacht wurde, außergewöhnliche Produkte (gerade aus dem Ausland) unter außergewöhnlichen Namen verkaufen. Es sollte sich aber um wirklich besondere, wohl auch besonders teure, Produkte handeln, bei denen der Namen mit einer sinnvollen Nischenvermarktung korreliert. Da das bei Minor auch nicht der Fall ist, wäre wohl für diese Märkte ein anderer Name tatsächlich die beste Lösung. Ob das über eine Namensagentur gelöst werden muss, ist wieder eine andere Frage, denn vielleicht sind im Unternehmen ja z.B. Vorratsmarken just für solche Anwendungen vorhanden.

 

Irreführende Namen: Neue Dimensionen des Verbraucherschutzes

In der Süddeutschen, und sicher auch in anderen Medien war vor ein paar Tagen ein Bericht über die Deutsche Verbraucherweste. Sie fragen vielleicht: Hä? Deutsche Verbraucherweste? Was soll das sein? Geht es da um die Schutzwesten, die jeder in Deutschland im Kofferraum haben muss?

Ehrlich gesagt ist der Name ziemlich originell, die Namensstrategie ist erstaunlich. Er hat wohl irgendetwas mit einer Schutzweste zu tun, aber wirklich nur am Rande. Unter diesem Namen wird Menschen angeboten, dass sie aus dem Verteiler der Telefonterroristen gelöscht und keine unerwünschten Werbeanrufe mehr erhalten würden. Dafür zahlen die Menschen dann eine Servicegebühr. Dumm nur, dass es keinen Effekt gibt.

So weit, so schlecht. Was uns besonders interessiert – das ist natürlich diese Weste. Ein eigenartiger Name, fremd, ungewohnt, schlichtweg unpassend. Aber er scheint bei einigen Leuten positiv wahrgenommen zu werden, die (in ihrer Verzweiflung) auf das Angebot eingehen und sich teilweise eben hinterher beschweren. So etwas hinterlässt den Namensexperten allerdings etwas ratlos. Ich hätte diesen Namen eher für einen Scherz gehalten.

Und da es nicht grotesk genug sein kann, hier noch ein paar Naming-Vorschläge für die Nachahmer oder die Umfirmierer. Bitte bedienen Sie sich:

Deutsche Verbraucherweste Alternativnamen

Und außerhalb davon, da zu sinnvoll:

Verbraucherweste Alternativname kreativer Vorschlag

Wohl bekomm’s!

 

Sprechende Produktnamen: Danke, Grazie, Merci – wir hoffen, es …

Packungsfoto des Produktes "kommt von Herzen" Schokolade
Packungsfoto des Produktes „kommt von Herzen“ Schokolade, © Werner Brandl

Wenige Namen gibt es auf dem deutschen Markt, die so klar eine eindeutige Positionierung reflektieren wie der Klassiker „Merci“ von Storck. Wer hat dieses Produkt nicht schon selber verschenkt oder bekommen? Und natürlich nicht als Entschuldigung, sondern als freundliches Mitbringsel, oder eben als Begleitung einer Bedankung. Denn was könnte besser passen zu einem Danke als ein essbares „Merci“. Per Fernsehwerbung wurde das den Menschen so oft gezeigt und erklärt, dass es auch Nichtfranzösischsprecher problemlos gewuppt bekommen.

Norma, der in Deutschland vor allem im Süden aktive Discounter, mit interessanterweise oft eher regional gesourctem Angebot, hat nun ein ähnliches Produkt ins Programm aufgenommen, man könnte wohl auch sagen, herüberkopiert. Das Namenskonzept ist ähnlich, bietet allerdings noch mehr Verwendungsmöglichkeiten, da nicht die Bedankung im Vordergrund steht, sondern das Gefühl bzw. die Haltung dabei, nämlich „kommt von Herzen“. Der Anlass dafür kann dann natürlich vieles sein: ein herzliches Danke für das Aufpassen aufs Kind, eine Gabe zur Genesung am Krankenbett, eine Runde Schokolade beim Ausstand, na ja, dann wohl eher bei einem etwas kleiner geratenen.

Spannend an solchen Namen ist vor allem, wie kompakt Produkt und Name bzw. die potentielle Kommunikation beider und die potentiellen Kommunikationsmöglichkeiten beider, hier zu einer Einheit verschmelzen. Irgendetwas hat das Original aber, das es attraktiver macht. Sicher nicht nur die Bekanntheit, eher die Kürze und die emotionale Klarheit.

Noch spannender ist aber die Frage, wie man das noch weiter entwickeln könnte, wie man das weiter auf die Spitze treiben könnte. Die Namensstrategie wäre klar, man könnte ein Namenssystem entwickeln, was käme raus dabei?

 

Domains und Namen – Recht und Marketing: Teil 2

Hier nun der zweite Teil zur Thematik „Domains und Namen, Recht und Marketing“ mit dem Schwerpunkt auf rechtlichen Fragen. Dazu wird  Dr. Bertram Rapp, ein auf Wettbewerbsrecht spezialisierter Anwalt aus Augsburg, Rede und Antwort stehen. Wie Sie sehen können, habe ich ihn auf möglichst konkrete Aussagen festgenagelt.

Grafik mit verschiedenen Domainendungen / URLs

 

1.  Frage:  Wenn ich eine Domain reserviere, kann mir dann ein Eigentümer einer gleichlautenden Marke die Domain wieder wegnehmen? Und gibt es einen Unterschied, ob ich die Domain tatsächlich in Gebrauch habe, oder nur reserviert?

Antwort: Nur dann, wenn die Domain für die Waren und/oder Dienstleistungen, für die die Marke eingetragen ist, auch benutzt wird, insbesondere wenn also unter dieser Domain solche Waren und/oder Dienstleistungen angeboten werden. Bedingung ist außerdem, dass die ältere Marke, sofern sie schon über fünf Jahre eingetragen ist, für die eingetragenen Waren und Dienstleistungen benutzt wird. Die bloße Reservierung einer Domain ohne Inhalte oder die Benutzung für andere Waren und Dienstleistungen stellt keine Markenverletzung dar.

2.  Frage: Wenn ich eine Domain möchte, kann ich dann die Marke dafür anmelden und mit der Marke in der Hand, die Domain einfordern?

Antwort: In der Regel nein. Sofern die Domain nicht benutzt ist, verschafft die Marke ohnehin keine Rechte (s. 1).  Sofern die Domain benutzt ist, kann sie oft als eigenes Kennzeichenrecht aufgefasst werden, welches dann älter ist als die Marke.

3.  Frage:  Wie aussichtsreich ist es, mit Domaininhabern zu verhandeln, deren Geschäftsmodell offensichtlich darauf abzielt, möglichst viele Domains zu registrieren und in der Folge wieder loszuschlagen?

Antwort: In der Regel sind diese Firmen bereit, die von ihnen auf Vorrat gehaltenen Domains gegen einen „angemessenen Preis“ zu veräußern. Eine rechtliche Handhabe Domains einzufordern hat man nur über ältere Kennzeichenrechte.

4. Frage:  Gibt es irgendwelche länderspezifischen Eigenheiten, die besonders wichtig sind, z.B. besondere Probleme, wenn amerikanische Unternehmen .com Domains einfordern?

Antwort: Auch wenn das Internet grenzübergreifend ist, gilt in kennzeichenrechtlicher Hinsicht das Territorialitätsprinzip. Hierbei kommt es weniger auf die TLD an, sondern vor allem darauf, an wen sich die Domain in tatsächlicher Hinsicht wendet. Anhaltspunkte bei Domains mit Inhalten auf der Website z.B. die Sprache und die erklärte Lieferbereitschaft von Waren in bestimmte Länder.

5.  Frage:  Muss man eine Markenrecherche machen, bevor man eine schicke Domain für sich anmeldet? Oder ist es sinnvoll? Kann man es umgehen?

Antwort: Eine Markenrecherche ist dringend notwendig, bevor eine Domain angemeldet und in Benutzung genommen werden soll, um zu vermeiden, dass man in ältere Markenrechte Dritter eingreift. Falls man das Glück hat, eine für die jeweilige Ware oder Dienstleistung glatt beschreibende Domain zu bekommen, z.B. „Auto“ für einen Automarkt, oder „Fashion“ für ein Modehaus, läuft man keine Gefahr, damit ein älteres Markenrecht zu verletzen und eine Recherche ist entbehrlich. In jedem Fall sollte vorher jedoch anwaltlicher Rat eingeholt werden.

6.  Frage:  Worauf sollte man besonders aufpassen, wenn man eine neue Domain anmeldet? Was sind typische Fallstricke und Gefahrenstellen?

Antwort: Fallstricke sind insbesondere ältere Kennzeichenrechte, zu denen nicht nur Marken, sondern auch Firmennamen, Werktitel, Domains, besondere Geschäftsbezeichnungen und geografische Herkunftsangaben zählen. Die Unterlassung einer entsprechenden Recherche sowie die darauf folgende Anmeldung und Benutzung der Domain birgt ein erhebliches Risiko verwarnt zu werden.

Natürlich können bei einer so komplexen Materie nicht alle möglichen Frage- und Streitpunkte in ein paar Sätzen beantwortet werden. Wer Genaueres wissen möchte oder rechtlichen Rat zum Thema braucht, kann sich an Dr. Rapp persönlich wenden. Hier geht’s zur Website seiner Kanzlei. Vielen Dank an Dr. Rapp für seine Unterstützung!

 

Domains und Namen – Recht und Marketing: Teil 1

Heute mal, weil es so oft angesprochen wird, ein ernstes Thema: Domains.

Los geht’s, räumen wir mit den Mythen auf. Hier werden die Antworten serviert auf Fragen, die unter den Nägeln brennen. Da die Thematik ja ganz schnell ins Juristische lappt, habe ich mir als Experten Dr. Bertram Rapp, einen auf Wettbewerbsrecht spezialisierten Anwalt aus Augsburg ins Boot geholt. Er wird den zweiten Teil dieses Beitrags gestalten. Diesmal beschäftigen wir uns mit einigen marketingbezogenen und natürlich speziell namensbezogenen Aspekten der richtigen Auswahl von Domains.

Grafik mit verschiedenen Domainendungen / urls

1. Frage: Was zeichnet einen guten Domainnamen aus?

Antwort: Insbesondere bei Domains sind natürlich Merkbarkeit und Unverwechselbarkeit ein wichtiges Kriterium. Zumal nicht alle Menschen ordentliche oder auch nur irgendwie organisierte Verwalter ihrer Bookmarks sind. Außerdem ist Mundpropaganda für Websites immer noch hilfreich. So sollte man es den Menschen, die etwas mitteilen wollen, möglichst einfach machen, dies auch richtig – also nachvollziehbar – zu tun. Ansonsten sind natürlich alle Aspekte wichtig, die auch für Markennamen bzw. kommerzielle Namen allgemein gelten.

2. Frage: Was macht man am besten, wenn man gern den eigenen Namen als Domain hätte, dieser aber nicht mehr verfügbar ist? Was sind die besten Alternativen und was sind mögliche Probleme?

Antwort: Wenn der eigene Name, z.B. der Firmenname ohne Firmierung als die gewünschte .de oder .com Domain nicht mehr verfügbar ist, gibt es eine Reihe von Alternativen. Früher verwendete man gern den Zusatz „online“ – das war aber eben früher. Heute ist online schlichtweg selbstverständlich. Es bieten sich aber eine Fülle anderer, teilweise auch suchmaschinenrelevanter Zusatzinformationen an: Tätigkeitsfeld, Fachgebiet, Portfolio, regionale Gegebenheiten oder auch Firmierungen. Mit diesem Instrumentarium kann man schon die meisten Fälle lösen. Und dann gibt es natürlich noch die Möglichkeit, z.B. alternative Länderdomains oder welche der mittlerweile zahlreichen Alternativdomains zu verwenden.

Namenszusätze für Domains
Namenszusätze für Domains

3. Frage: Welche Domainendungen sind sinnvoll? Gibt es Preisunterschiede?

Antwort: Preisunterschiede sind eine relevante Entscheidungshilfe. Eine .tv Domain ist z.B. viel teurer als eine .de oder .com Domain. Ganz zu schweigen von den gebrandeten oder „erotischen“ Domains. Was sinnvoll ist, das bestimmen vor allem die Benutzer. Für viele Menschen sind Domains wie .de oder besonders gut geeignet, da sie vertraut und vertrauenswürdig sind. Hier vermittelt das Internet wohl eine Art Heimatgefühl und zumindest eine regionale Beziehung.

4. Frage: Braucht ein Unternehmen alle Länderdomains, wo es aktiv ist?

Antwort: Für viele Unternehmen stellt sich diese Frage. Mehr als zwanzig Länderdomains nur für das europäische Geschäft, oder z.B. einfach nur eine .com oder .eu Adresse, was ist das Richtige? Nun ja, Länderdomains mit dem eigenen Namen sind sicher grundsätzlich nicht schlecht oder verkehrt. Insbesondere bei einem Neustart in der heutigen Zeit ist es aber sicher eine Überlegung wert, über eine einzige Domain zu kommunizieren, und die Auswahl von Ländern, Märkten und Sprachen auf der Seite selbst durchzuführen.

5. Frage: Gibt es eine kritische Höchstlänge für einen Domainnamen? Wie lang darf ein Domainname höchstens sein?

Antwort: Wie immer, gilt auch hier, dass Kürze nicht verkehrt ist. Aber wie immer, gilt eben auch, dass alles von der Verwendung abhängt. Ganz kurze Domains mit drei oder vier Buchstaben sind ja schon alle vergeben. Im Mittelfeld und natürlich im Long Tail gibt es noch massenhaft freie Domains. Alles, was oft erwähnt, genannt, und als Adresse oder Suche eingegeben werden soll, sollte nicht zu lang sein, also weniger als 12 Buchstaben, um einmal eine konkrete Zahl zu nennen. Für Werbeaktionen und alle Zwecke, wo Domains nicht per Hand eingegeben, sondern z.B. nur über Links erreicht werden, können auch längere Domains, insbesondere merkfähige, Reim enthaltende, oder kuriose eine gute Alternative sein.

Beispiele langer Domainnamen mit besonderer Marketingzielsetzung
Beispiele langer Domainnamen mit besonderer Marketingzielsetzung

Ich hoffe, es waren ein paar wertvolle Tipps für Sie dabei. Im nächsten / neueren Beitrag behandelt Dr. Rapp dann einige juristische Fragen zu Domains und Domainrecht.

 

Neuer Filmtitel „Portraits Deutscher Alkoholiker“

Endlich auch in München zu sehen: Der herausragende Film zu Alkoholismus als Alltagsphänomen in der Mitte der Gesellschaft läuft diese Woche, und er war noch faszinierender und eindringlicher als in den Kritiken beschrieben. Aber uns geht es natürlich um den Filmtitel. Diesen zu finden war eine reife Leistung.

Der Filmtitel „Portraits Deutscher Alkoholiker“ packte mich schon beim ersten Lesen. Warum? Was macht diesen Titel interessant? Was vermittelt der Titel überhaupt? Ein paar Reflexionen oder auch nur Assoziationen dazu, natürlich ganz subjektiv, wie es sich für das Blog gehört: Es schwingt in diesem Titel eine Qualität, eine Schicht mit. Werden hier abgerissene Obdachlose am Rande des Todes portraitiert, nein, nicht. Alles geht gediegener zu. Solide Mitte, Bildungsbürgertum, solide Menschen. Erinnerungen an eine Anthologie von Klassikern kommen auf.

Gleichzeitig klingt auch ein gewaltiger Verallgemeinerungsanspruch an im Sinne von „wenn man das gesehen hat, dann hat man ein wirklich gutes Bild bekommen“. So ähnlich wie eine Anthologie. Natürlich ein Anspruch oder auch nur Anklang, der nie im Leben einlösbar sein könnte. Aber egal.

Und dann hat dieser Filmtitel natürlich eine Brachialität, Ehrlichkeit und Klarheit, die ihresgleichen sucht. Es geht hier um Alkoholiker. Nicht um Lebensbewältiger oder Lebensnichtbewältiger, nicht um Kranke oder Gesunde, nicht um Süchtige, es geht einfach und ganz klar nur um eine riesige Gruppe von Menschen in Deutschland, die wegen und trotz ihrer Sucht funktionieren. Es geht völlig unzweifelhaft nur um Alkoholiker.

Wer Gelegenheit hat, sollte sich den Film anschauen. Erzählungen aus dem Off, vom Funktionieren und Bemühen, und vom Scheitern, und dazu die Bilder des ordentlichen Lebens aus Deutschland, wo alles funktioniert. Danke!

Hallo neue Marke: „girogo“ – schnell und sicher bezahlen.

Aus der Werkstatt der Namensagentur: Neuer Name für kontaktlose Bezahlfunktion der Öffentlichkeit vorgestellt:

girogo Bezahlsystem - Name und Logo

Jetzt ist sie da: die neue kontaktlose elektronische Bezahlfunktion zur Verwendung auf Girokarten bzw. Smart Cards allgemein. In einem großflächigen Pilotprojekt wird die neue kontaktlose Bezahlfunktion ein Jahr lang bei über einer Million Verwendern getestet. Die neue Funktion girogo bietet eine attraktive und zukunftsweisende Option im Kleingeldbereich bis zu 20 Euro: kein Stecken der Karte mehr, kein Unterschreiben, einfach fix bezahlen.

Für die Kunden ist der Vorteil der neuen Bezahlfunktion schnell erlebbar: es muss nicht nach Kleingeld und auch nicht nach Karten gesucht werden, einfach die Karte an den Leser halten und fertig. So ergeben sich deutlich schnellere Bezahlvorgänge und kürzere Wartezeiten an der Kasse. Für die Geschäfte, die girogo akzeptieren, sind noch weitere Vorteile von Bedeutung: reduziertes Kleingeldaufkommen, das hohe Bewirtschaftungskosten verursacht sowie insgesamt geringere Ausgaben für das Bargeldhandling.

Der Name girogo, ein Projekt der Namensentwicklung Werner Brandl, integriert das Thema Zahlungsverkehr genauso wie die erhöhte Geschwindigkeit bzw. die Dynamik bei der Zahlung, was das charakteristische Merkmal im Gegensatz zu Steckkarten ist. Auch harmoniert der Name mit dem geläufigen Begriff „girocard“, kann aber genauso alleine stehen. Klar und zukunftssicher.

Vielen Dank für das Bild an die EURO Kartensysteme in Frankfurt!

 

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