Galaxy Note 3 – Testnote oder Modell?

Man kennt ja Werbung mit Testurteilen. Am liebsten wird natürlich mit der Note 1 (= sehr gut) geworben. Verständlich. Umso kurioser, wenn man auf Werbung mit der Note 3 trifft, wie beim Galaxy Note 3. Es ist nicht schrecklich dramatisch, aber doch kurios: die Verbindung des englischen „Note“ mit dem Modell oder seiner Version, was im Deutschen Neues schafft:

Galaxy note 3 Name
Plakat von Vodafone mit dem Galaxy Note 3 von Samsung, © Werner Brandl

 

Umbenennung: Gildemeister wird DMG Mori Seiki

Vor kurzem waren in der Presse ganzseitige Anzeigen zu bestaunen: Aus Gildemeister wird DMG Mori Seiki. Für die Nicht-Maschinenbauer: Gildemeister ist eines der größten deutschen börsennotierten Maschinenbauunternehmen. Die meisten großen und größeren in dieser Branche sind ja „klassischer Mittelstand“ und somit nicht börsennotiert.

Interessant an der Namensänderung ist vor allem das erste Element. Mori Seiki, das zweite, ist ja einfach der (letztlich übernehmende) japanische Partner in diesem Merger bzw. Fusion. Aber was ist DMG? Meine Anfrage an Gildemeister blieb leider unbeantwortet. Deshalb hier der gewagte und völlig rückwärts gerichtete Erklärungsversuch: DMG steht für Deckel Maho Gildemeister, also für drei Unternehmen, die es nicht mehr gibt bzw. die von Gildemeister vormals geschluckt wurden. Die Pleiten von Deckel und Maho sind vielen (mittlerweile wohl älteren) Anlegern noch gut (naja, eher wohl schlecht) in Erinnerung. Falls diese Erklärung stimmt, stellt sich die Frage, warum man so etwas macht. Falls nicht, ebenso. Vielleicht weiß ja einer der Leser mehr zum Hintergrund der Umbenennung.

Großer Launch: Finanzmarke „girogo“ bundesweit

Der letzte Artikel zu girogo stellte die neue Finanzmarke vor, noch bevor sie in der Pilotregion eingeführt wurde. Nun, 2013 ist es Zeit für einen Nachtrag, denn der Rollout läuft auf vollen Touren. Bis 2015 werden zum Beispiel alle 45 Millionen Bankkarten der Sparkassen mit der neuen kontaktlosen Bezahlfunktion ausgerüstet sein. Zur Erinnerung noch mal das Logo:

Neue Finanzmarke girogo: Name und Logo
girogo Logo, © Euro Kartensysteme

Und ganz kurz noch mal, worum es geht, was girogo kann: Bezahlen im Kleingeldbereich bis zu 20 Euro ohne Stecken der Karte, ohne Unterschreiben, also unkompliziertes, schnelles Bezahlen. Für die Kunden sind die Vorteile klar: kein Suchen nach Kleingeld oder Karten, einfach die Karte mit girogo an den Leser halten und fertig. Also schneller Bezahlen und weniger Warten. Für die Geschäfte, die girogo akzeptieren, gibt es noch einen anderen gewichtigen Vorteil:  reduzierte Ausgaben für das Bargeldhandling.

Mehr Informationen findet man direkt auf der girogo Marken-Website.

 

PS: Wenn Sie sich fragen, warum die Marke hier vorgestellt wird? Ganz einfach, der Name stammt aus meiner Naming-Agentur, das Logo von meiner Partneragentur für Design und Logogestaltung, Meso in Frankfurt.

 

Die Milifanten sind los: Geheimprojekt

Von Storck groß als neu beworben, sind nun die Milifanten erhältlich. Schokostücke mit einer weißen, vermutlich Milch enthaltenden Cremefüllung. Und der assoziationsreiche verschmolzene Name ist auch recht putzig. Sie erinnern ein wenig an die Happy Hippos und andere Produkte insbesondere von Ferrero.

Was am Konzept erstaunt: Die Domain www.milifanten.de ist einfach leer. Da stellt sich natürlich die Frage, warum nicht zumindest auf Storck weitergeleitet wird. Die Lösung ist einfach. Auf der Storck Seite findet man nichts zu den Milifanten. Ein ganz schön raffinierte Strategie.

 

PS: Es gibt auch keine Facebook Seite, nicht dass jemand meint, hier wäre einfach das klassische Netz umgangen und gleich alles auf Social gebürstet worden.

Audi g-tron Antrieb: Namenstest bestanden

Die Früchte der ersten Zusammenarbeit mit Audi: Schon im März wurde das neue Antriebskonzept „g-tron“ auf der Messe in Genf vorgestellt.

Mancher mag sich noch an den Audi e-tron erinnern (übrigens ein tolles Beispiel für hysterisches und inkompetentes Bashing durch die Presse), dessen Kern ja elektrischer Antrieb war. Beim „g-tron“ ist nun alles anders, denn er fährt mit Gas aus Windkraft. Gleichzeitig hat das Auto, zunächst ein A3 Sportback, auch einen Benzintank an Bord, und kommt mit dieser kombinierten Treibstoffnutzung auf eine bemerkenswerte Reichweite. Der Motor ist natürlich so modifiziert, dass er beides essen kann, Gas und Benzin.

Was war nun mein Anteil an diesem Projekt? Der Name kam von Audi, ich habe den Namen in einer Vielzahl von Sprachen und Märkten auf Assoziationen, ähnliche Begriffe und Konzeptadäquanz überprüft (Namenstest).

Viel Erfolg mit dem Modell, wenn es Ende des Jahres in den Autohäusern steht!

Bild des Audi A3 g-tron in blau, Illustration zum Namenstest
Kandidat im Namenstest: Audi A3 gtron, © Audi AG

Ewald Schillig Brand. Eine neue Marke. Einfach so.

Neue Kampagne für eine neue Marke von Ewald Schillig. Die Marke heißt, aufgepasst: Brand. Richtig, eine Marke, die Marke heißt. Das ist so simpel, dass es fast schon wieder genial ist. An dieser Stelle eine Gratulation zur Eintragung dieser Marke, das hätte man im Markenamt sicher auch anders sehen können …

Wer ist dieser Ewald Schillig?

Ein Markenhersteller edler und qualitativ hochwertiger Möbelstücke, und er will mit der neuen ‚Brand‘ wohl ein jüngeres Publikum ansprechen. Die Kampagne ist barock-chic inszeniert und überzeugt mit satten Farben. Die Sofas und Sessel geraten in expressiver Zirkus-Atmosphäre fast in den Hintergrund. Aber die Bilder bleiben im Kopf. QR-Codes in der Broschüre zeigen, dass sich die Kampagne an eine medienaffine Zielgruppe richtet, die mit dem Internet vertraut ist.

Ewald Schillig Brand Name neue Marke opulent

Was genau bezweckt Ewald Schillig mit der neuen Subbrand „Brand“?

Jung soll sie sein, die Brand, kosmopolitisch vielleicht, edel, modern. Auf Anfrage erklärt der Marketingleiter, man habe mit der Ewald Schillig Brand, „nach einer Möglichkeit gesucht, einen neuen Kollektionsbaustein zu etablieren, der den gelernten Namen Ewald Schillig aufgreift und darüber hinaus eine Neuigkeit verspricht.“ Und das eben durch den unkonventionellen Markennamen „brand“.
Lässt sich nur hoffen, dass die Auffrischung der alten Brand durch die neue Brand gelingt. Ein auf jeden Fall spannendes Konzept.

Ewald Schillig Brand Name neue Marke opulent
Vielen Dank an Ewald Schillig für die Bilder!

Und herzlichen Dank an Niki Reimann für Recherchen und Mitarbeit am Artikel!

Neuer Name – alter Duft: Brise wird Glade Namenswechsel

Subtiler Namenswechsel im Raumerfrischersegment!

Mit Brise konnte man sich auch ohne Lüften ein angenehmes Zuhause bescheren. Egal ob im Wohnzimmer, in der Küche oder im Bad. Brise sorgte mit seinen Produkten immer für frischen Wind auch in stickigen Räumen – und das seit Anfang der 80er Jahre. Ab Ende dieses Jahres heißt Brise aber Glade.

Brise Moments Name vor Umbenennung
Vor dem Namenswechsel
Packung Glade by Brise, nach der Umbenennung
Während des Namenswechsels

Als Nachfolger von Brise gehört Glade zur SC Johnson Gruppe, die unter diesem Namen weltweit Artikel rund um das Thema Lufterfrischer vertreibt. Nachdem jahrelang für eine frische Brise gesorgt wurde und sich der deutsche Markenname etabliert hat, setzt SC Johnson jetzt auf die Kernmarke des Konzerns. Eine solche Ausnahme, nicht von Anfang an mit der Original-Marke zu werben, gab es bisher bei Glade nur ein Mal: in Brasilien. Hier wurde die Marke – aufgrund der Schwierigkeiten mancher Brasilianer mit englischen Begriffen – unter dem Namen Gleid verkauft. Aber nur so lange, bis die Marke von den Konsumenten angenommen war und korrekt ausgesprochen wurde. Heute läuft der Vertrieb dort ausschließlich unter Glade. Die Umbenennung war erfolgreich, der Namenswechsel sinnvoll, da effizient.

Vielleicht wurde für den deutschsprachigen Raum eine ähnliche Problematik angenommen. Zumal ja selbst Kenntnis von der Bedeutung des englischen Wortes ‚glade‘ nicht vor Verwirrung schützt. Letztendlich folgt SC Johnson aber einfach einem Trend, der nun selbst den Lufterfrischermarkt erreicht hat: Internationalisierung des Markennamens. Große Marken wie Febreze und Airwick haben die Namenswechsel bereits vorgemacht. Wollen wir hoffen, dass sich die Leute schnell an die neue Brise gewöhnen.

Vielen Dank an Natja Henkenjohann von Edelman für Bildmaterial und Informationen!

PS: Hier gibt’s noch mehr Infos zu Markennamen und Markenstrategien!

Neue Produktlinie – BORA Basic Kochfeld

Nun ist die neue Produktlinie von BORA endlich der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Es ist – wieder einmal – eine kleine Revolution. Ein Bild sagt hier mehr:

Foto des Kochfeldes BORA Basic mit vier Kochzonen und einer mittigen Absaugung

So sieht es also aus, das neue Kombinationskochfeld. Es integriert ein Induktionskochfeld und einen Kochfeldabzug. Ja, dieser Kreis in der Mitte, das ist quasi die Dunstabzugshaube, nur etwas weniger raumfüllend konzipiert.

Sie fragen sich vielleicht, ja schön, aber was hat das hier im Blog der Namensagentur zu suchen?

Die Antwort ist ganz einfach: weil ich am Namen Basic beteiligt war. Die beiden anderen Produktlinien von Bora heißen ja „Professional“ und „Classic“. Die neue Produktlinie sollte dieses Sortiment, das vor allem im gehobenen Kochbereich angesiedelt war, um eine extrem unkomplizierte, leicht zu montierende und einfach anzuwendende Variante abrunden: „BORA Basic lässt sich binnen weniger Minuten in jede Küche einbauen und ist sofort einsatzbereit.“ Das neue Kochfeld ist im Prinzip ein Komplettpaket für jede Küche, ob klein oder groß. Damit sind die Themen Kochen und Lüftung auf einen Satz erledigt.

Meine Aufgabe bei diesem Projekt war die Kreation alternativer Linienbezeichnungen passend zum Namenssystem sowie die semantisch und pragmatisch orientierte Analyse mehrerer infrage kommender Namensmöglichkeiten.

Hier noch zwei Bilder, wie die neue Produktlinie BORA Basic in Aktion aussieht:

Foto von zwei Kochtöpfen auf einem Kochfeld BORA Basic

Im Detail:

Aufnahme der mittigen Absaugung im kombinierten Kochfeld BORA Basic

Wer Bora gerne erst mal im Netz und nicht gleich in Raubling bei Rosenheim besuchen möchte – hier finden Sie mehr dazu:

Logo der BORA Lüftungstechnik GmbH, Raubling, Spezialist für Kochfeldabsaugung und den Ersatz von Dunstabzugshauben

 

 

Lindt „Hello – my name is“ – leider nichts

Hier hätte eigentlich ein Artikel zu den Hintergründen des neuen „Hello“ Namenssystems von Lindt stehen sollen.

Leider stellt sich die Situation bei Lindt problematisch dar. Nach einer Woche erhielt ich auf meine Anfrage hin unter anderem die Auskunft: „Informationsmaterial oder Bilder, die wir verschicken können, liegen uns allerdings nicht vor.“

Die freundliche Dame verweist auf die Facebook-Seite, wo sich (sehr geschickt!) unter dem angegebenen Link keinerlei annähernd passende Materialien finden lassen. Da ist folgender Satz dann auch eher beunruhigend: „Sollten Sie wieder einmal Fragen oder Anregungen haben, wenden Sie sich bitte erneut an uns. Wir sind immer gerne für Sie da.“ Man sollte sein Glück nicht herausfordern.

Soviel zu Social Media und Unternehmenskommunikation.

Dafür gibt’s hier noch mehr Info zu Namenssystemen.

 

Vialino – Tialini – Vapiano: zu ähnliche Namen?

Die letzten Wochen war es öfter in der Presse: Wendelin Wiedeking eröffnet ein italienisches Lokal in Ludwigshafen. Interessant daran sind vor allem zwei Dinge: Das Konzept ähnelt dem bereits bestehender gehobener italienischer Schnellgastronomiebetriebe. Der zweite Punkt ist noch spannender: Der Name ähnelt(e) auch den entsprechenden bekannten Betrieben. Das „e“ hier ist eingeklammert, da sich beim Namen etwas verändert hat. Denn im Dezember war auch z.B. im xing Firmenaccount noch die Rede vom Namen:

Der Name VIALINO - ausgeschrieben in Druckbuchstaben

Das änderte sich im Januar, und es wurde ein neuer, anderer Name für das Lokal bzw. die geplante Restaurantkette genannt:

Der Name tialini - ausgeschrieben in Druckbuchstaben

Der Grund für Namensänderung ist wohl recht schlicht gewesen. Der ursprüngliche Name war doch recht nah am bereits bekannten Markennamen (für quasi identische Leistungen – das ist sehr wichtig), nämlich:

Der Name VAPIANO - ausgeschrieben in Druckbuchstaben

Vermutlich wurde hier einfach ein etwas heißer Reifen gefahren, denn sonst muss so etwas ja nicht unbedingt passieren. Und es zeigen sich natürlich zwei alte Weisheiten: Man hat selten alles im Griff, und vorher genau schauen ist immer gut. Dafür empfiehlt sich z.B. die Beratung durch einen erfahrenen und kompetenten Anwalt aus den Gebieten Wettbewerbs- und Markenrecht. Sicher auch nicht schlecht – ein Gespräch mit einem Namensexperten.

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