Sollten Mitarbeiter die Namen der Produkte, die sie verkaufen, aussprechen können? Aus gegebenem Anlass stellt sich diese Frage.
Natürlich kann man von keinem Menschen, der in einem Geschäft arbeitet, erwarten, dass er alle Namen aller Produkte, zumal fremdsprachliche, korrekt aussprechen kann. Aber die Namen bedeutender eigener Produkte, finde ich, sind da schon was anderes.
Als ich bei Bösner (dem tollen großen Händler für Künstlerbedarf) in Bad Reichenhall war um Bilderrahmen zu kaufen – groß beworben mit der Hausmarke „Pears“ – wurde ich von der freundlichen Kassiererin korrigiert, da ich den Namen nicht hausgemäß ausgesprochen hatte. Die Haus-Aussprache entspricht dem Englischen „peers” und somit nicht den auf dem Rahmen abgebildeten Birnen.
Beim Bäcker Rischart in München war es ähnlich. Kunden wollten ein Italienisch gesprochenes Pugliese-Brot kaufen, sie bekamen dann ein Buchstabe für Buchstabe Deutsch gesprochenes Pugliese. Ja, es klingt wirklich gruslig, aber das geht.
Natürlich geht da die Welt nicht unter, aber es ist kein angenehmes Gefühl für den Käufer – zumal die auf der Verkaufsseite die Selbstsicherheit hinter sich haben, und dann diese Differenz eigenartig im Raum steht.
Ich plädiere also dafür, den Produkten entweder Namen zu geben, die alle aussprechen können oder aber den Mitarbeitern zu erklären, wie die Namen auszusprechen sind. Denn unter den Käufern sind einige, die es wissen.