Agenturnews: Naming Corio – neue B2B Produktreihe von Julabo fürs Labor

Julabo, der Spezialist für Labortemperierung, präsentiert eine neue Produktreihe. Der Name stammt aus meiner Feder: Corio.

Julabo Corio CD BC4 + BT5 Temperiergeräte

Vor über einem Jahr begann die Arbeit am Projekt „Namensfindung für eine neue Reihe von Laborthermostaten“ für den badischen Marktführer Julabo. Zur B2B Messe Analytica 2014 in München wurde die neue Reihe der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie fragen sich vielleicht, was dazwischen lag. Tja, einiges: Eben die Namensfindung, dann die rechtliche Sicherung des Namens, und natürlich jede Menge Entwicklungsarbeit durch die Ingenieure von Julabo. Die Geräte sind ja schließlich komplette Neuentwicklungen.

Julabo bemerkt dazu: „Mit der neuen Serie `CORIO´ führt JULABO die Tradition praxisperfekter Temperiergeräte fort, die mit der Erfindung des Glaskontaktthermometers durch den Vater des Firmengründers, Gerhard Juchheim, begann. Der Name CORIO (abgeleitet von engl. core = Kern) ist dabei Programm, denn technisch bieten die Laborthermostate alle essentiellen Funktionen für die Routineaufgaben im Labor.“

Hier ein Detailbild des Kopfes (der letztlich auch irgendwie das Herz des Gerätes ist):

Temperiergerät Labor Julabo Corio CD HR 02 Kopf

Vielen Dank an Julabo für das Bildmaterial!

Wer gerne mehr zum Projekt, anderen Projekten von B2B-Branding und meiner Arbeitsweise erfahren möchte – Näheres dazu finden Sie auf der Website der Naming-Agentur.

Verrückter neuer Name für rauen Hals: Streptokokken

Neulich erzählte eine Freundin, ihre Kinder seien krank gewesen. Was sie denn gehabt hätten? Na, Streptokokken. Sie benannte tatsächlich nicht die Krankheit des Kindes, der bedrohliche Erreger schien da die bessere Wahl. Da fühlt man sich in einem tiefen, dunklen Tal.* Warum und was ist hier passiert?

Fangen wir mal ganz einfach und von vorne an:

  • Was sind Streptokokken? Eine Familie von Bakterien, also ganz kleine Tierchen.
  • Was machen die so? Manchmal tun sie Krankheiten auslösen, und zwar die verschiedensten, z.B. Halsentzündung, Mandelentzündung, aber auch Hirnhautentzündung oder Karies.
  • Wo kommen die vor? Überall, dauernd. Mit quasi 100%iger Wahrscheinlichkeit haben auch SIE genau in diesem Moment welche an oder in Ihrem Körper. Deshalb gleich die nächste Frage:
  • Sind die gefährlich? Ja und nein. Meistens nicht, aber manchmal schon, wenn sie überhandnehmen und einen (sehr) krank machen. Und manche sind harmlos, andere sehr gefährlich.

Früher hatte man dann eben eine Krankheit, z.B. eine heftige Halsentzündung. Heute hat man den Erreger** (der aufgrund seiner Vielzahl von Unterarten und Unterstämmen eben noch eine Vielzahl anderer Krankheiten draufhat) – die Streptokokken halt (wobei ich vermute, dass Menschen mit Hirnhautentzündung eher dazu tendieren zu sagen, sie hätten Hirnhautentzündung, als Streptokokken – denn sonst wären sie ja wieder auf einer Ebene mit den Rauhälsen). Nachdem wir nun stark ahnen, dass das Blödsinn ist und kaum hilfreich, stellt sich zwingend die Frage: Wem hilft diese vermeintliche Präzision?

Nun, zunächst vermutlich mal dem Arzt, denn der (und natürlich auch der Kunde, also der Patient) hat ein klares Feindbild. Der Arzt kann seine Standardantibiotika verschreiben, und Augenmaß ist nicht mehr vonnöten, nachdem der Feind auch bei einer nicht lebensbedrohenden Erkältung so klar bezeichnet ist. Wer auch noch was davon hat, sind natürlich diejenigen Patienten, die nicht normale Krankheiten haben wollen, sondern etwas Klingendes, etwas Beeindruckendes, aber auch etwas Bedrohliches und Fremdliches, z.B. so etwas wie – genau – Streptokokken.

So bleibt zu konstatieren, dass auf diese Weise natürlich weder die Therapien besser werden noch die Patienten schneller gesund oder besser behandelt werden, da de facto ungenauer gearbeitet wird als bei den so simpel bezeichneten traditionellen Krankheitsbildern. Aber darum geht es wohl auch nicht. Sondern es geht: um die Macht der Namen.

* Analog könnte man einen Freund nach einer durchzechten Nacht fragen was er getrunken habe und er eröffnet: Getränke. Oder jemand antwortet auf die Frage, was es zum Essen gegeben habe, verschiedene Nahrungsmittel.

** Bei solchen Krankheitsbildern steckt meist Streptococcus pyogenes dahinter, wenn man schon präzise sein will.

Hier noch ein Portrait einer Streptokokke, einfach  damit Sie sich alles noch besser vorstellen können:

Zeichnung einer Streptokokke - neues Synomym für Krankheiten

Kosmetikmarke Hauschka vs. Musiker Hauschka – kooperieren statt draufhauen

Vor zwei Wochen, beim Frameworks-Festival in München, trat auch Hauschka auf. Dem Feuilletonleser ist Volker Bertelmann aka Hauschka sicher bekannt als weit vorn Befindlicher in der gegenwärtigen Popmusik. Denn das ist letztlich der Rahmen, in dem wir uns bewegen. Wenn auch wohl eher am Rand.

Nun fragt jeder, dem man von Hauschka erzählt, ob der was mit der fabulösen Kosmetikmarke zu tun habe, die ja mittlerweile bemerkenswerte Premiumpreise nehmen kann und beeindruckende Verkaufserfolge verzeichnet. Was lag da näher, als Volker Bertelmann selbst zu fragen.

Nicht die Kosmetikmarke, sondern der Musiker Hauschka sitzend

Die Antwort des sehr freundlichen Künstlers nach dem Hintergrund dieser Namensfindung war so überraschend wie klar, und letztlich auch Mut machend. Ist sie doch ein Beleg für die Existenz von gesundem Menschenverstand.

Volker Bertelmann wollte einen osteuropäisch klingenden Namen für sein Musikprojekt. Die Wahl fiel auf den in Deutschland ziemlich seltenen Nachnamen Hauschka. Man ja schon oft schlimme Geschichten gehört, was passiert, wenn ein Unternehmen seine Marken- oder sonstigen Rechte gefährdet sieht und die juristischen Kettenhunde loslässt. Das gibt manchmal hässliche Gemetzel, die mit den Werten der Marke nicht immer völlig konform sind. Aber in unserem Fall war es anders.

Eines Tages erhielt Volker Bertelmann einen Anruf aus der Unternehmenszentrale von Dr.Hauschka. Er war leicht angespannt, was da wohl anläge. Die Anspannung verwandelte sich ruckzuck in Entspannung, denn man fragte an, ob man einen Ausschnitt eines Musikstücks von hauschka für die Telefonwarteschleife verwenden könne. Keine Panik, keine Drohungen, einfach gelassene, freundliche Zusammenarbeit. Dr.Hauschka bekommt wunderschöne Telefonmusik, und Volker Bertelmann kann seine Haut mit den tollen Produkten der Kosmetikmarke Dr. Hauschka pflegen. Ist das Win-Win?

Vielen Dank an Volker Bertelmann für die Bilder und die Hintergrundinfos zu diesem Blogbeitrag!

Und hier das Cover der aktuellen CD sowie der Link zu den Videos!

Cover der CD Club des Amateurs von Hauschka
Cover der CD Club des Amateurs von Hauschka

 

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