Die Milifanten sind los: Geheimprojekt

Von Storck groß als neu beworben, sind nun die Milifanten erhältlich. Schokostücke mit einer weißen, vermutlich Milch enthaltenden Cremefüllung. Und der assoziationsreiche verschmolzene Name ist auch recht putzig. Sie erinnern ein wenig an die Happy Hippos und andere Produkte insbesondere von Ferrero.

Was am Konzept erstaunt: Die Domain www.milifanten.de ist einfach leer. Da stellt sich natürlich die Frage, warum nicht zumindest auf Storck weitergeleitet wird. Die Lösung ist einfach. Auf der Storck Seite findet man nichts zu den Milifanten. Ein ganz schön raffinierte Strategie.

 

PS: Es gibt auch keine Facebook Seite, nicht dass jemand meint, hier wäre einfach das klassische Netz umgangen und gleich alles auf Social gebürstet worden.

Audi g-tron Antrieb: Namenstest bestanden

Die Früchte der ersten Zusammenarbeit mit Audi: Schon im März wurde das neue Antriebskonzept „g-tron“ auf der Messe in Genf vorgestellt.

Mancher mag sich noch an den Audi e-tron erinnern (übrigens ein tolles Beispiel für hysterisches und inkompetentes Bashing durch die Presse), dessen Kern ja elektrischer Antrieb war. Beim „g-tron“ ist nun alles anders, denn er fährt mit Gas aus Windkraft. Gleichzeitig hat das Auto, zunächst ein A3 Sportback, auch einen Benzintank an Bord, und kommt mit dieser kombinierten Treibstoffnutzung auf eine bemerkenswerte Reichweite. Der Motor ist natürlich so modifiziert, dass er beides essen kann, Gas und Benzin.

Was war nun mein Anteil an diesem Projekt? Der Name kam von Audi, ich habe den Namen in einer Vielzahl von Sprachen und Märkten auf Assoziationen, ähnliche Begriffe und Konzeptadäquanz überprüft (Namenstest).

Viel Erfolg mit dem Modell, wenn es Ende des Jahres in den Autohäusern steht!

Bild des Audi A3 g-tron in blau, Illustration zum Namenstest
Kandidat im Namenstest: Audi A3 gtron, © Audi AG

Das Wir entscheidet: Eine Lanze für das Augenmaß

Kein Freispruch, aber eine Relativierung.

Da diese arme Sau ja so dermaßen durch’s Dorf getrieben wird, muss man was dagegen halten. Die SPD will einen Slogan für den Wahlkampf verwenden, den eine Zeitarbeitsfirma aus Freiburg schon eine Weile verwendet. Ohne Markenschutz, denn der Slogan hat kaum die Eigenschaften, die einen Markenschutz überhaupt ermöglichen würden.

Wenn sich die SPD nicht an der Gleichheit stört, sollte der Verwendung doch eigentlich nichts entgegenstehen. Inwieweit der „Schöpfer“ von „Das Wir entscheidet“ tatsächlich wettbewerbsrechtlich dagegen vorgehen kann – das weiß man natürlich erst nach dem Gerichtstermin, aber es gab sicher schon Konflikte mit besseren Chancen für den Kopierten.

Hier passt ganz gut die (mittlerweile leider) nicht mehr gültige Weisheit: Nichts ist älter als die Zeitung von Morgen, denn die Medien, online und offline, geben dem Ganzen einen Raum, den es, nüchtern betrachtet, eh nicht verdient.

Und damit Sendeschluss. Es gibt so viel Wichtigeres in der Welt.

Halt – noch ein Nachsatz: Die Presse empfiehlt, eine Google Recherche hätte mit einem Klick das Unglück verhindert. Man redet sich oft leicht. Der Slogan von Propartner ist in einem Bild, das den bezeichnenden Namen „Top“ trägt. Den Journalisten möchte ich sehen, der so etwas gefunden hätte … Und der x Millionen Ergebnisse scannt.

Auf jeden Fall Glückwunsch an Propartner für die unbezahlte Hilfestellung durch die Presse.

 

Kurioser Claim bei HVB: Unternehmer Bank

Wer versteht’s?

In Anzeigen der HypoVereinsbank erscheint ein Claim / Temporärmotto: „Unternehmer Bank“. Das steht da unter dem Unternehmensnamen, über dem wiederum ein freundliches „Willkommen bei der“ prangt:

HypoVereinsbank Unternehmer Bank Claim kurios

Da wundert sich mancher erst mal und fragt sich: Was bedeutet das? Tja, wohl dass die Bank ein Unternehmer ist, dass sie wie ein Unternehmer handelt, und auch die Konsequenzen für ihr Handeln trägt. Fast ein wenig wie der ehrbare Kaufmann vergangener Tage.

Insofern entpuppt sich etwas, das früher auch für eine Bank selbstverständlich gewesen wäre, in einer Welt der öffentlichen Bankenrettung bei näherem Hinsehen als etwas ganz Besonderes. Man muss nur ein wenig zwischen den Zeilen lesen.

Oder es ist alles anders,  zumal das Temporärmotto ja auch gern mal wieder wechselt …

Sollte der Claim in verschiedenen Schriftgrößen tatsächlich zusammengehören, also ein freundliches „Willkommen bei der Unternehmer Bank“ ergeben, ist dies eine gute Gelegenheit einen weiteren Schritt zur finalen Zerstörung der deutschen Komposita zu beweinen. War anscheinend überfällig, sonst würde nicht so hartnäckig daran gearbeitet werden.

 

PS: Mehr zu Claims / Slogans findet man von mir hier.

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