Produktname Schokolade: Ja Heidi, sag mal, wo kommst Du denn her?

Über ein wirklich faszinierendes Fundstück kann ich heute berichten. Eigentlich war es nur eine Schokolade, die Freunde als Nachspeise zum Abendessen mitgebracht hatten. Wir bekamen alle große Augen: Heidi Schokolade mit ganzen Mandeln. Alles ein wenig im Lindt-Look, edel, mit Gold, die Schokolade fein, den Erwartungen entsprechend.

Heidi Gourmette Chocolate
© Heidi Chocolat S.A.

Natürlich konnte ich meine Neugierde nicht bezähmen und musst das (wirklich sehr) klein Gedruckte auf der Packung lesen. Und tatsächlich, da gab es etwas zu entdecken, nämlich woher die kleine Heidi stammt, also quasi wo der Schok-Öhi haust. Normal denkt man bei Heidi ja an die Schweizer Berge, manche kennen auch den Schweizer Heidikäse (übrigens sehr gschmackig). Bei den Bergen ist irgendwie auch die Gemeinsamkeit zu sehen: Die Heidi Schokolade kommt aus Rumänien. Da gibt es auch viele und hohe Berge.

Die Namenswahl ist smart, verbindet doch der normale Verbraucher mit der Produktmarke Heidi bestimmte, wohl meist positive, Werte, Eigenschaften und sogar Erinnerungen. Ganz zufällig war die Namenswahl wohl auch nicht, denn die Muttergesellschaft von Heidi ist tatsächlich ein Schweizer Unternehmen, die kleine Schokodynastie Läderach aus Ennenda im Kanton Glarus. Diese tritt am deutschen Markt auch unter der Marke „Läderach“ bzw. „Läderach Confiseur“ auf. Ein geschickter Schachzug.

Vielen Dank übrigens an Simona Popi von Heidi Chocolat S.A. für das Bild!

Naming bei Zugnamen in Österreich – Werbeworte statt Orte

Immer wieder beim Besuch im Nachbarland Österreich fällt einem Erstaunliches auf. Zum Beispiel die Produktnamen von Telering sind wirklich denkwürdig und wären in der deutschen Mobilfunkwüste eine wahre Oase. Es gibt aber auch erstaunliche, im Sinne von „eigenartige“, Beispiele für kommerzielles Naming. Konkret: Wer erinnert sich noch an die Umbenennung der deutschen Züge? Plötzlich hieß Heinrich Mercator nicht mehr Heinrich Mercator, sondern Günzburg. So ähnlich wie bei der Lufthansa, die war wohl das Vorbild. In Österreich haben die Züge auch Namen. Richtig denkwürdige Namen, die wohl in einem Verkaufs- oder Auktionsverfahren ermittelt werden. Beispiele gefällig? Here we go:

ÖBB IC 542 Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang
ÖBB IC 515 AFS Austauschprogramme
PBB IC 732 Kelag Energie Express
ÖBB IC 691 Bildungsmessen.at
ÖBB EC 536 Jacques Lemans
ÖBB EC 790 Hermann Gmeiner
ÖBB EC 531 Stadttheater Klagenfurt
ÖBB IC 693 betriebliche-altersvorsorge.at

Die Bandbreite ist also groß: von SOS Kinderdorfgründern über Uhrenmarken bis zu Skigebieten und Websites ist alles möglich. Andere, wie der ÖBB IC 534 haben keinen Namen, da steht dann halt nix.

Eine lustige Sache. Da könnte die Deutsche Bahn sich noch eine Scheibe abschneiden. Ich weiß allerdings nicht, in welchem Turnus die Namen vergeben werden bzw. gültig sind. Wahrscheinlich ist es einfach so wie bei den deutschen Fußballstadien.

 

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