Bei manchen Markennamen bin ich mir nicht sicher, wie sie auszusprechen sind. Einer dieser Namen ist Hachez. Da ich wusste, dass es sich um einen Bremer Schokoladenhersteller handelt, ging ich immer von einer deutschen Aussprache aus: h-a-ch-e-z. Ich stellte mir auch vor, das könnte ein Akronym sein aus dem Ha von Hanseatisch, dem ch von Chocolate und dem ez von etwas, nun ja, von etwas, das ich nicht weiß. So macht man sich halt seinen Reim auf die Welt.
Aus Geschäften und durch Bekannte ist mir allerdings auch eine frankophone Aussprache geläufig: also so etwas wie „Haschee“. Nun wird aber im Französischen ein Anlaut-h nicht gesprochen, der Name wäre also eher ein „Aschee“. Großes Problem, ich weiß. Da das Unternehmen ja nicht wie Lindt Fernsehwerbung macht und für einen einheitlichen ausgesprochenen Namen sorgen kann (wobei Lindt da die eindeutig bessere Startposition hatte mit seinem bocksimpel und quasi nur einfach aussprechbaren Namen) gibt es also verschiedene Sprechweisen.
Um zu klären, wie man das mit dem Ausspracherätsel im Unternehmen selbst sieht, fragte ich dort einfach nach. Eine freundliche Dame teilte mir mit, der aus Belgien stammende Chocolatier Joseph Emile Hachez war seinerzeit Gründer des gleichnamigen Unternehmens und Stammvater der erlesenen Chocolade-Kreationen. Demzufolge würde das „z“ nicht mitgesprochen im Mittelteil wird das „ch“ wie „sch“ gesprochen abschließend ein langgezogenes „e“ – mit dem Ergebnis „HASCHEH“.
Diese Aussage kollidiert natürlich mit der Auskunft, die mein französischer Partner mir gab, der das „h“ nicht sprechen würde, aber zusätzlich darauf verwies, dass das Wort im Französischen sogar eine faktische Bedeutung habe – nämlich so etwas wie „mahle!“ bedeute. Aber das nur am Rande. Vielleicht hat es Joseph Emile Hachez als Fremder in Bremen einfach nicht geschafft, die korrekt französische Aussprache in Bremen durchzusetzen.
Somit haben wir eine „korrekte“ Lösung, die niemand in Deutschland verwendet, eine gebräuchliche, die viele verwenden, und zu guter Letzt eine aus muttersprachlich deutscher Sicht ebenso plausible. Was lernen wir daraus? Eine Vereinheitlichung wäre sicher schön, ist aber aufwendig. Dennoch, vielleicht kann man ja aus dem belgischen Erbe und der besonderen Aussprache des Namens ein Werbethema machen.
Da ich die Produkte des Unternehmens sehr schätze, hier noch ein paar Details für Schokoladeninteressierte:
HACHEZ ist der einzige Premium-Hersteller in der Bundesrepublik, der in der Manufaktur in Bremen noch unter eigenem Dach alle Herstellungsprozesse vereint: Beginnend mit dem Reinigen und Rösten der Kakaobohnen bis zur Ausformung der Chocolade in vielfältigen Formen und Dekors. Alle Arbeitsschritte – vom Rösten der Kakaobohnen bis zur Herstellung des Endproduktes – finden unter einem Dach statt. Der Prozess der Herstellung einer Schokolade dauert bei HACHEZ bis zu 100 Stunden.
Herzlichen Dank für ihre Unterstützung und die Bilder an Frau Kruse von der Bremer HACHEZ Chocolade GmbH & Co. KG – Chocolade Manufaktur seit 1890.
Wenn aus fenêtre Fenster geworden ist, dann kann aus aschée auch Hascheh werden…Lasst sie euch schmecken, die guten Pralinen! Mit vollem Mund spricht man ohnehin nicht.
Genau,das Leben ist kein Wunschkonzert
Genau danach habe ich gerade gesucht und bin hier fündig geworden 🙂
Danke, für die Recherchen!
Endlich weiß ich, wie es korrekt ausgesprochen wird —> Hascheh!
Ulrich Sommer = Absender
Das steht im Artikel oben eigentlich drin. Leider ist es aber nicht so, dass es nur darauf ankommt, was man möchte …